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Mona Tilmes
Der Weg ist das Ziel
Das Marienviertel ist ein besonderer Stadtteil von Neuss. Es bildet nicht nur das Eingangstor zur Innenstadt, sondern ist zugleich ein multikulturelles Viertel, in dem viele Menschen mit Migrationshintergrund leben. Dies macht es zu einem bedeutenden sozialen und kulturellen Raum, der eine stärkere Förderung des gemeinschaftlichen Zusammenlebens verdient. Der Entwurf sieht vor, Orte zu schaffen, welche die Interaktion und das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen fördern. Er kombiniert städtebauliche und architektonische Ansätze, die in unterschiedlichen Maßstäben betrachtet werden: M. 1:2000 Bebauung des Marienviertels, M. 1:1000 das Wegesystem und M. 1:500 architektonische Vertiefung. Der Maßstab 1:2000 zeigt die bestehende Struktur des Viertels, die weitgehend erhalten bleibt. Die charakteristische Mischung aus Alt- und Neubauten, die den besonderen Charme des Marienviertels ausmacht, soll bewahrt werden. Das Wegesystem (M. 1:1000) verbindet die städtebauliche mit der architektonischen Ebene. Es zeigt auf, wie die dichte Bebauung durch neue Verbindungen geöffnet werden kann. Bereits vorhandene Wege werden aufgegriffen, weiterentwickelt und in das Konzept integriert. Barrieren wie Zäune, Tore oder Abgrenzungen werden überwunden, sodass die Wegeachsen fließende Übergänge zwischen den verschiedenen Bereichen schaffen. Auch Straßen spielen hierbei eine Rolle, da sie als Teil des Verbindungsnetzes fungieren. Die architektonische Vertiefung (M. 1:500) bildet den größten Maßstab. Dabei werden konkrete architektonische Veränderungen dargestellt. Drei Vertiefungsorte befinden sich in den Blockstrukturen des Quartiers. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Umbau und der Nutzung des leerstehenden Postgebäudes am Theodor-Heuss-Platz, das durch seine zentrale Lage als Identifikationsort dienen soll. Ergänzt wird dies durch zwei neu entworfene Gebäude, die sich harmonisch in die bestehende Bebauung einfügen und durch ihre standortspezifische Nutzung neue Impulse setzen. Die übrigen Blöcke des Quartiers, die nicht vertieft dargestellt werden, werden in einem Steckbrief beschrieben. Diese kurzen Skizzen bieten Anregungen für mögliche Umnutzungen und ergänzen den Gesamtentwurf.
Das Konzept setzt auf eine behutsame Weiterentwicklung, die den Charakter des Marienviertels respektiert und zugleich neue Möglichkeiten schafft. Ziel ist es, eine lebendige, durchmischte und einladende Umgebung zu schaffen, die Bewohner und Besucher gleichermaßen anspricht. Die Verbindung von Städtebau und architektonischen Interventionen macht das Marienviertel zu einem attraktiveren Ort, in dem sowohl die Gemeinschaft als auch die kulturelle Vielfalt aktiv gefördert werden.